1956 – 2016 / Klubjubiläum 60 Jahre TV Altlünen

Teil 5 … mit Peter Kiewitt

Der Tennisverein Altlünen (TVA) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Klubjubiläum. Grund genug für die Ruhr-Nachrichten, die bewegten sechs Jahrzehnte einmal Revue passieren zu lassen. In einer mehrteiligen Serie kommen Zeitzeugen zu Wort, die den TVA maßgeblich geprägt haben. Den heutigen fünften Teil bestimmt Peter Kiewitt (68).

Peter Kiewitt (68) - RN-Foto Kellermann

Peter Kiewitt (68) – RN-Foto Kellermann

„Das wuppen wir schon…!“

Fast wäre das ‚Projekt Stahltribüne‘ an einer unvorsichtig formulierten Begrüßung gescheitert. 1990 marschierte TVA-Funktionär Peter Kiewitt zur Zeche Victoria, um Material für die von ihm konzipierte Tribüne an Land zu ziehen. Sein flottes ‚Guten Morgen‘ kam auf der Zeche nicht sonderlich gut an. Erst als er schnell ein kräftiges ‚Glück Auf!“ hinterher schob, rettete Kiewitt die Situation. Die anfällige Holztribüne des TVA in eine stabile Stahlkonstruktion umzuwandeln, war nur eines der zahlreichen ehrgeizigen Bauprojekte, die Peter Kiewitt als Vorstandsmitglied am Vogelsberg realisierte. Auf sein Konto wanderte darüber hinaus der aufwändige Klubhausanbau sowie die Erneuerung der Toilettenanlagen, die Installation einer neuen Küche inklusive Abstellraum sowie die Erstellung der Technikzentrale in Anlehnung an die Bebauung der Lüner Heide. Nicht selten begegnete ihm Skepsis innerhalb des eigenen Klubs. Angst zu scheitern hatte er dabei nie. Sein überzeugendes Motto lautete stets: „Das wuppen wir schon!“ Kiewitt, der in Kürze dreifacher Großvater wird, weiß aber auch, wem er zu danken hat: „Vieles wird mit meiner Person verknüpft, ich möchte allerdings auch darauf hinweisen, dass all dies ohne die Mithilfe unserer fleißigen Mitglieder niemals möglich gewesen wäre!“

Ehrenamt ist Ehrensache

Ehrenamtlicher Input ist für Peter Kiewitt, wie auch für seine Frau Waltraud, Ehrensache. Gemeinsam hat das Paar insgesamt knapp 23 Jahre lang im Vorstand des TV Altlünen so einiges bewegt, Peter als Sportwart und Vorsitzender, Waltraud als Jugendwartin. „Den Klub entwickeln und vorantreiben, nicht nur verwalten“, so die stetige Devise des ‚Machers‘. Neben den vielen baulichen Veränderungen auf dem Klubgelände erinnert sich Peter Kiewitt aber auch an die sportlichen Eckpfeiler, die seine Funktionärs-Laufbahn prägten. „Da denke ich natürlich zunächst an die Fortführung unseres traditionellen Internationalen Pfingstpokalturniers, die Aufstiege unserer Damen und Herren in die Oberliga, die unser Klubhaus bei den Aufstiegsfeierlichkeiten zum Wackeln brachten, oder die Ausrichtung der 73. Westfälischen Tennismeisterschaften anlässlich unseres 50-jährigen Klubjubiläums im Jahre 2006. Das waren alles großartige Highlights!“

Sören Friemel und Peter Kiewitt (RN-Foto Kellermann)

Sören Friemel und Peter Kiewitt (RN-Foto Kellermann)

Lob von allerhöchster Stelle

Der frühere Vizepräsident des Westfälischen Tennis-Verbandes und heutige Supervisor der ITF bei den Grand-Slam-Turnieren, Sören Friemel, sagte 2006 im Rahmen der Feierlichkeiten im Hansesaal: „Mit der Vergabe eines Events vom Kaliber einer Verbandsmeisterschaft an den TV Altlünen kannst du definitiv nichts falsch machen.“ Recht sollte er behalten. Der TV Altlünen ‚wuppte‘ dieses Großevents professionell und mit der Leichtigkeit von 50 Jahren Erfahrung im Bereich Turnierorganisation.

Atmosphäre beim Pfingstpokal im Jahre 2006 (RN-Foto Kellermann)

Atmosphäre beim Pfingstpokal im Jahre 2006 (RN-Foto Kellermann)

Pfingstpokal beschert schönsten und schlimmsten Moment

Der Familienklub vom Vogelsberg zeichnete sich schon immer als perfekter Veranstalter und Gastgeber von großen, überregionalen Tennis-Events aus. Peter Kiewitt: „Das Pfingstpokalturnier 1999 fand ich persönlich am herausragendsten. Topspielerin Petra Begerow drehte als Siegerin auf dem verlosten Motorroller mit Tombolagewinner Gerd Kroos eine Ehrenrunde auf dem Center-Court. Vor voll besetzten Rängen. Unvergesslich!“ Gleichzeitig erinnert er sich aber auch an die größte Enttäuschung seiner Funktionärszeit, „als wir 2009 das Aus des Internationalen Pfingstpokals bekannt geben mussten. Das tat richtig weh.“

Vom Tennis zum Golf

Kiewitt selbst spielt heute kein Tennis mehr. Die Leidenschaft zum Golfsport hat ihn gepackt. Gleichwohl verfolgen er uns seine Frau auch weiterhin gespannt und aufmerksam die Entwicklung beim TV Altlünen. „Es ist erkennbar, dass dort aktuell mit viel Herzblut und hoher Identifikation gearbeitet wird. Das ist schön, denn selbstverständlich sind wir diesem tollen Klub auch heute noch emotional verbunden.“ Waltraud und Peter Kiewitt haben den TVA fast ein Vierteljahrhundert maßgeblich geprägt. Heuer bereiten sich Waltraud und Peter Kiewitt, die mittlerweile 45 Jahre miteinander verheiratet sind, auf die dreifache Großelternschaft vor. Auch das werden die zwei ‚gewuppt‘ bekommen. Ganz sicher.


Protagonist der letzten Folge ist Rudolf Miczynski…