1956 – 2016 / Klubjubiläum 60 Jahre TV Altlünen

Teil 4 … mit Alrun Kleinschnittger

Der Tennisverein Altlünen (TVA) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Klubjubiläum. Grund genug für die Ruhr-Nachrichten, die bewegten sechs Jahrzehnte einmal Revue passieren zu lassen. In einer mehrteiligen Serie kommen Zeitzeugen zu Wort, die den TVA maßgeblich geprägt haben. Den heutigen vierten Teil bestimmt Alrun Kleinschnittger (75).

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Alrun Kleinschnittger (75) – RN-Foto Kellermann

„Ein Tennisleben unter der mächtigen Kastanie…“

Alrun Kleinschnittger feierte jüngst ihren 75. Geburtstag. Längst gehört sie zum Klubinventar des TV Altlünen. Es ist noch gar nicht so lange her, da bekleidete sie sogar noch das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden. Der TVA liegt ihr am Herzen. Nach wie vor. „In diesem Klub bin ich groß geworden“, sagt sie. „Ich blicke zurück auf ein bewegtes Tennisleben unter der auf unserer wunderschönen Anlage zentral stehenden mächtigen Kastanie! Die war nämlich auch fern ab der sportlichen Verabredung ein Treffpunkt für Jung und Alt.“ Überhaupt erzählt Kleinschnittger immer wieder vom ‚großen Miteinander‘, von einem vor allem in den 70er-Jahren immens florierenden Klubleben. Von persönlichen und freundschaftlichen Verbindungen, die auch nicht abrissen, wenn mal jemand gen Süden zog. „Was mich am TV Altlünen immer besonders fasziniert hat, waren die vielen Dinge, die wir abseits der Tennisplätze miteinander unternahmen. Knobelrunden, Wandertage und vieles mehr. Die Beteiligung war stets recht hoch“, betont die frühere Klubfunktionärin.

„Auto-Scheinwerfer als Flutlicht…“

Tennis spielen bis zur Dunkelheit – das kennen viele Tennisenthusiasten. Wer sich aber nicht von der Dunkelheit vom Platz drängen lassen möchte, der muss erfinderisch sein. „Wir haben unsere Autos vor die Tenniszäune gestellt, deren Scheinwerfer eingeschaltet und weitergespielt!“, weiß Alrun Kleinschnittger zu berichten. Aktionen und Momente, die man nie vergisst. Unvergessen auch der Einsatz des damaligen Klubtrainers und Sportwartes Peter Weiß und von Jana Durski, die gemeinsam eine beispiellose Hilfsaktion für Freund und TVA-Mitglied Jens Langweige organisierten. Dieser war an Leukämie erkrankt und benötigte dringend einen Knochenmarkspender. Weiß und Durski organisierten mit Hilfe vieler TVA-Freiwilliger mehrere Typisierungsaktionen. Hunderte Menschen wollten helfen. Am 13. August 1998 folgte dann die erschütternde Nachricht vom Tod des jungen TVA-Mitglieds. Peter Weiß kurbelte eine einzigartige Hilfsaktion an und wurde im Dezember 1998 von den Lüner Zeitungslesern völlig zurecht zum ‚Mann des Jahres‘ gewählt.

„Vom Weg ins Netz zum Hofringweg…“

Weitere Momente, die in der TVA-Chronik Erwähnung finden: Im Dezember 2000 eroberte der TV Altlünen das Internet. Mit einer eigenen Klubwebsite informiert man Mitglieder und Freunde des TVA seit dem aus erster Hand. Ein Jahr später verlässt mit Josef ‚Bubi‘ Falkenstein ein echtes TVA-Urgestein die große Bühne. Als Turnierdirektor des Pfingstpokals hatte ‚Bubi‚ sich selbst einen großen Namen und dem TVA ein enormes Ansehen verschafft. Im Jahre 2002 wurde zwischen den Plätzen fünf und sechs der ‚HoFrIng-Weg‚ auf dem Gelände des TV Altlünen erschaffen. HOrst Schittek, FRitz Bennemann und INGo Schink sorgten mit viel Eifer und Fleiß dafür, dass man zu diesen beiden Courts als Zuschauer nun wunderbaren Zugang hat. Vieles hat sich in den vergangenen Jahrzehnten am Vogelsberg verändert. Es wurde umgebaut, angebaut, neu gebaut. Eines aber ist geblieben: die mächtige Kastanie, unter der die ‚Jungen‘ von heute toben und die ‚Alten‘ in wunderbaren Erinnerungen schwelgen.


Protagonist der nächsten Folge ist Peter Kiewitt…